Viel Schmerz und 20 kg mehr
Schmerz – physisch und seelisch
Ich habe meinen Tiefststand in Sachen Gewicht Mitte 2018 mit 133 kg erreicht. Und dann kamen einige Umstände zusammen, welche ich im Nachhinein einfach nur als schmerzhaft und schrecklich zusammenfassen möchte.
Zum einen war das Sommer warm und trocken. Ich musste zwar nicht allzu viel Rasen mähen im Garten, dafür benötigte jeder Quadratmeter Wasser ohne Ende. Irgendwann wirst du dann so ganz nebenbei zum Sklaven der Trockenheit. Natürlich sind die erreichten 60 Kilo Gewichtsabnahme ein Riesenerfolg gewesen. Es zu halten war eigentlich mein Plan. Aber es kam alles anders. Zu einem hatte ich das Kalorien zählen eingestellt, bedingt auch durch die Arbeit nicht so einfach, ich wollte auch zu Normalität zurück kehren. Und die klimatischen Bedingungen bringen auch den Wasserhaushalt durcheinander. Ein weiterer Schock war mein Knie, wo es sich herausstellte, das der Prozess der Zerstörung weiter voranschreitet.
Wie gewöhnlich hat eine Medaille aber immer zwei Seiten. Irgendwann nervt einen das pure Kalorien zählen schon irgendwie. Ich habe dann eine Pause eingelegt und was ich nicht wirklich wahrhaben wollte, auch die Kontrolle über das Essverhalten in gewissen Maße abgegeben. Natürlich möchte man auch die Früchte des eigenen Tuns genießen, sei es natürlich oder auch einmal zweimal oder dreimal…. Öfters halt mal mit mehr oder weniger Zucker oder anderen Leckereien. So geschehen mal mit Erdbeeren als Torte oder auch mit Eis, das Fallobst auf ein Blechkuchen gebracht usw. und so fort. Das ist dann die andere Seite der Medaille. Das hat mich im Endeffekt vielleicht fünf Kilo Gewichtszunahme gebracht. Das hat man das liegt ja noch im reinem Bereich des Wasserhaushaltes mal mehr mal weniger, ja das habe ich auch damit abgetan.
Der Rückschlag
Was mich dann aber wirklich aus der Bahn gehauen hat, war eine Auswertung meiner Tätigkeit durch meine Vorgesetzte meiner vorherigen Arbeitsstelle. Die Art und Weise wie ich damals an den Pranger gestellt wurde, hat mich zutiefst in der Seele getroffen und verletzt.
Solche Aktionen lösen in der Regel häufig einen Hashimoto-Schub aus und der hat mich mit voller Breitseite erwischt.
Ich hatte im Sommer 2018 aber auch viel Neues (Altes) erfahren dürfen. Ich habe mich seit 15 Jahren wieder auf ein Fahrrad getraut und bin einige Kilometer gefahren leider zu wenig, aber es war auch ein mulmiges Gefühl und mein Körper reagiert auch anders darauf.

Das absolute Highlight waren einige Besuche auf unserem Golfplatz.
Das Golfspiel gehört ja zu einigen meiner großen Ziele und das habe ich umgesetzt. Mein Golfspiel war zwar eine mächtige Katastrophe und ich dachte ich hatte alles verlernt, aber das war zudem Zeitpunkt zweitrangig. Wir hatten viel Spaß, einige Wegbegleiter wiedergesehen und ich bin eine weiteren Schritt aus der Selbst-Isolation herausgetreten. Dies war ungemein wichtig, wenn auch die Ereignisse vom Herbst mich dann wieder zurückgeworfen haben. Vieles wird einem dann auch erst in Nachhinein so richtig klar. Diese Klarheit über den Schmerz und die Verletzungen kamen leider viel später, aber wie sagt man lieber spät als nie. Und reagiert habe ich dann auch zeitnah.
Es musste sich was ändern
Ich habe im Herbst dann verstärkt nach eine beruflichen Veränderung gesucht, was mit 58 Jahren ja auch nicht mehr so einfach ist. Mein Frust war so groß, ich hätte die erstbeste Chance genutzt und ich habe wahrscheinlich sogar die derzeit beste Chance bekommen, genutzt und zum 31.12.2018 gekündigt. Damit ging dann extrem erfolgreiches, schmerzhaftes Jahr versöhnlich zu Ende.